Ich rieche den Frühling
Ich gehe spazieren, spür‘ einen Duft.
Es ist der Frühling, er liegt in der Luft.
Ein Sonnenstrahl streichelt zart mein Gesicht.
Ob er mir wohl auch den Frühling verspricht?
Es blüht in den Gärten, es blüht auch im Wald.
Ich rieche den Frühling, er kommt sicher bald.
18.04.2021
auf einem Sonntagsspaziergang
Osterspaziergang 2021
Es ist still, wie vor einem Jahr.
Noch immer sind wir in Gefahr.
Doch ich sah auch frisches Grün
und die Forsythien blüh’n.
03.04.2021
Maskenblumen?
Die Züchter haben Fantasie.
Ja, so viel Neues gab’s noch nie.
Was dachte man sich hier denn aus?
Da blüh‘n im Garten vor dem Haus
Blumen, die ich bisher nicht gekannt.
Werden sie „Maskenblumen“ genannt?
diese neuen Blumen fand ich in der
Freiherr-vom-Stein-Straße
25.03.2021
AHA
Abstand halten, Hände rein,
Alltagsmasken müssen sein.
Dafür stand lange das AHA.
Das ist jetzt anders, siehe da.
Die Alltagsmasken werden jetzt
durch medizinische ersetzt.
Man nennt sie auch FFP zwei,
die hat man immer mit dabei
oder die für den OP.
Und wie heißt das nun herrjeh?
Wie wäre es da mit AHOP?
Das klingt albern, also Stop.
Wir werden weiter AHA sagen,
weil wir im Alltag Maske tragen.
13.03.2021
Heimatlos
Ach, der Stecker tut mir leid.
Zu wem gehört er bloß?
Kein Gerät hier weit und breit.
Nun ist er heimatlos.
gesehen in der Küchenthalstraße
12.03.2021
Kunst im öffentlichen Raum
Man findet Kunst heut‘ überall.
Das sieht man auch in diesem Fall.
So schön und ansprechend drapiert,
Beuys wäre neidisch – garantiert.
gesehen in der Struckmannstraße
23.02.2021
Kleiner Wettstreit
Noch einmal zeigt er seine Macht.
„Seht doch, ich schlief ein wenig nur.
Ist sie nicht schön, die weiße Pracht,
die sich legt über Wald und Flur?“
„Geh‘ wieder schlafen, ich komme bald“,
ruft da der Frühling fröhlich aus.
„Im Winter rutscht man und es ist kalt.
Wer geht da schon gern aus dem Haus.“
So streiten sich beide noch eine Zeit.
Ich hoffe, der Frühling gewinnt.
Wie schön wird es sein, wenn es weit und breit
so herrlich zu blühen beginnt.
18.02.2021
Winter
Eine eisige Decke überzieht das Land.
Es ist Winter – man hat ihn schon nicht mehr gekannt.
Die Kinder freu’n sich und fahr’n mit dem Schlitten.
Ich wünsch‘ mir ’ne Fee, die möchte ich bitten:
Bring mir doch den Frühling mit Blütenpracht,
denn für den Winter bin ich nicht gemacht.
11.02.2021
Eisbaden
Es scheint, das Eisbaden macht richtig Spaß.
Mir käme das gar nicht in den Sinn.
Das wäre mir viel zu kalt und zu nass.
Ach, wie gut, dass ich kein Vogel bin.
am Hohnsen
11.02.2021
Der Traum
(am Hohnsen)
Der Himmel ist grau wie die Gedanken.
Masken verdecken das Gesicht.
Man denkt an die Alten und die Kranken
und hofft auf Sonne, hofft auf Licht.
Und dann seh‘ ich junge Sprossen.
Junge Sprossen am alten Baum.
Und die Tränen, die geflossen,
verwandeln sich in einen Traum.
Ein Traum, in dem die Hoffnung wohnt.
Ein Traum von einem schönen Land.
In dem das Leben wieder lohnt
und alle Tränen sind verbannt.
(an der Großen Venedig)
03.02.2021
Am Meer?
Der Wind bläst seine Backen auf,
die Wellen plätschern hin und her.
Ich geh‘ spazieren, bin gut d’rauf
und träume fast, ich bin am Meer.
Beim Weitergehen macht es patsch,
denn leider gibt’s hier keinen Strand.
Ich gehe nur durch dicken Matsch.
Und weit und breit kein weißer Sand.
Na gut, man kann nicht alles haben.
Ich gehe gerne noch ein Stück.
Hat die Natur nicht viele Gaben?
Die Sonne scheint, ist das ein Glück.
am Hohnsen
21./22.01.2021
Oh Tannenbaum
Es hilft sonst stets die Feuerwehr,
braucht man den Weihnachtsbaum nicht mehr.
Er wird einfach vor die Tür gestellt
und abgeholt gegen Spendengeld.
In diesem Jahr geht das nun nicht,
weil Corona dagegen spricht.
Die Gedanken, sie sind frei.
Hier dachte man nichts dabei?
am Neustädter Markt
10.01.2021
Schöne Aussicht
Am Berghölzchen kann man die Aussicht genießen.
Wie herrlich die Pizzakartonblüten sprießen.
Auch Hamburgerschachtelkraut hab‘ ich entdeckt.
Aber wo hat der Besenbaum sich versteckt?
02.01.2021
Weiße Weihnacht
Weiße Weihnacht auf meine Weise.
Wenn ich die Gänseblümchen seh‘,
klingt ein kleines Lied in mir leise.
Weiße Weihnacht, auch ohne Schnee.
25.12.2020
auf einem Spaziergang
Gedanken zum Jahresende
Bleib schön gesund und negativ
sagt man heut‘ statt Auf Wiederseh’n.
Die bösen Geister, die man rief,
sie wollen einfach nicht mehr geh’n.
Die Welt steht still, die Angst geht um.
Man hält den Atem an.
Und dann fragt man sich leis‘, warum.
Was hat man nur getan.
Und wie wird es im nächsten Jahr?
Wird alles wieder gut.
Ich weiß es nicht, nur eins ist klar:
Wir brauchen sehr viel Mut.
19./20.12.2020
Stilles Fest
Es wird ein stilles Fest dieses Jahr.
Man trifft sich in kleiner Runde.
Nichts ist mehr so, wie es immer war.
Nur eins bleibt, die Weihnachtskunde.
In der Stille haben wir wieder Zeit
an den Ursprung des Festes zu denken.
Vielleicht öffnen sich die Herzen dann weit
statt der Päckchen mit bunten Geschenken.
11.12.2020
Wunderdiät!
In jeder Frauenzeitschrift steht
eine neue Wunderdiät.
Die Pfunde purzeln, wird versprochen.
Manchmal sogar ganz ohne kochen.
Ich hab‘ jetzt die beste Diät ausprobiert.
Die ist ganz sicher, man nimmt ab garantiert.
Man brät ohne Fett sich ein einzelnes Blatt.
Doch es gibt einen Haken, man wird nicht satt.
Diese Rezeptidee fand ich in der Teichstraße
18.11.2020
Bald ist Weihnachten
Da liegt ein Stück vom weißen Bart.
Das heißt, es hat die Probefahrt
der Weihnachtsmann schon absolviert.
Es ist ihm doch wohl nichts passiert?
am Kehrwiederwall/Ecke Renatastraße
11.11.2020
Bunter Herbst
Der Herbst beschert uns Erntesegen.
Der Winter ist noch weit.
Die Blätter tanzen auf den Wegen.
Welch‘ schöne, bunte Zeit.
28.10.2020, beim Spaziergang im Galgenberg
Aus meinem Reisetagebuch
Sylt Oktober 2020
Im Zug
Ich sitze im Zug und träum‘ vor mich hin.
Träume von Sylt, wo ich bald wieder bin.
Träume vom Wind, von Wellen und Meer.
Träume von glücklicher Wiederkehr.
12.10.2020
Meine Insel (am Strand)
Meine Insel, du gehörst mir nicht mehr.
Meine Insel, ja du warst nie ganz leer.
Aber jetzt seh‘ ich nur Menschenmassen.
Es ist nicht mehr schön und kaum zu fassen.
Meine Insel, ach, es schmerzt mich so sehr.
Meine Insel, du gehörst mir nicht mehr.
Wenningstedt, 13. 10. 2020
Meine Insel (am Dorfteich)
Am Dorfteich, mein Sylt, hab‘ ich dich zurück.
Hier finde ich wieder mein kleines Glück.
Ich schau‘ den Enten und den Möwen zu.
Da kehrt sie zurück, die innere Ruh‘.
In der Kirche zünde ich eine Kerze an
und denke an dich, Hans, meinen lieben Mann.
Wenningstedt, 13.10.2020
Gelassenheit
Mittlerweile seh‘ ich das gelassen
und ich pfeife auf die Menschenmassen.
Der Himmel ist blau und die Sonne scheint.
Sind wir darunter nicht alle vereint?
Wenningstedt, am Strand, 16.10.2020
Stille Ecken
Man kann sie manchmal doch entdecken,
die kleinen, feinen, stillen Ecken.
Sie lassen Hektik überwinden
und man kann seinen Frieden finden.
zwischen Wenningstedt und Westerland, 17.10.2020
Nach dem Regenschauer
Zwei Regenbogen am Himmel steh’n.
Zwei Regenbogen, schön anzuseh’n.
Der eine ist groß, der andere klein.
Wenn ich mir was wünsche, trifft es dann ein?
Doch meinen Wunsch verrate ich nicht.
Er wird nicht wahr, wenn man d‘rüber spricht.
Wenningstedt, 18.10.2020
Abschiedsstimmung
Heut‘ kleidet sich meine Insel in grau.
Ich glaube, sie spürt den Abschied genau.
Und nun fängt der Himmel an zu weinen.
Auch er ist traurig, will mir fast scheinen.
Und die Sonne? Sie hat so oft gelacht.
Ich gönn‘ ihr, dass sie mal ’ne Pause macht.
Wenningstedt, am Strand, 21.10.2020