Ich war wieder auf Sylt.
Ausschnitte aus meinem Reisetagebuch
Rückkehr
Meine Insel – ich komm‘ zurück.
Lang war ich nicht mehr da.
Meine Insel – mein kleines Glück.
Nun ist es schon ganz nah.
01.10.2024
Im Zug
Wiedersehen
„Meine Ecke“ ist frei für mich.
Secco rosé leuchtet im Glas.
Wir freuen uns, Günter und ich.
Es stürmt der Wind, doch es macht Spaß.
01.10.2024 am Abend
Wenningstedt
An „meiner Ecke“ bei Gosch
Am Abend
Heut‘ war ein richtig schöner Tag.
Die Sonne schien, ob sie mich mag?
Den ganzen Tag sah ich sie fröhlich lachen,
als wollte sie mir eine Freude machen.
Nur der Wind zerzauste mir das Haar.
Er darf das und es ist wunderbar.
Die Sonne geht schlafen, hinter Wolken verborgen.
Gute Nacht, liebe Sonne und schlaf gut, bis morgen.
02.10.2024
Wenningstedt
Nach Westerland
Der Weg durch die Dünen, ich bin nicht allein.
Auch die Radfahrer nutzen den Sonnenschein.
Und viele gehen zu Fuß, so wie ich.
Ich seh‘ letzte Rosen und denk‘ an Dich.
03.10.2024
Wenningstedt – Westerland
Wolkenberge
Von weitem seh’n sie wie Berge aus,
die Wolken über dem Meer.
Ganz neugierig luken sie heraus,
als schauten sie zu mir her.
Vielleicht schau’n sie auch zu den Schwestern hinüber,
die oben am Himmel zu seh’n?
Sind sie etwa neidisch und ärgern sich d’rüber,
dass sie selbst so tief unten steh’n?
04.10.2024
Wenningstedt
Bei einem Spaziergang
Glücksfund
Ein „Glückswürmchen“ ich heute fand.
Es lag auf einer Bank.
„Für dich“ auf einem Zettel stand.
Da sag‘ ich „Vielen Dank.“
04.10.2024
Wenningstedt
Das Glückswürmchen fand ich am Dorfteich.
Mein Gruß an Dich
Ich schau‘ auf das Meer und denke an Dich.
Habe Rosen mitgebracht.
Sie verbinden für immer Dich und mich.
Hab‘ auch an den Köm gedacht.
Die Rosen sind ganz schnell verschwunden.
Sie werden Dich sicher erreichen.
Der Köm wird wohl auch Neptun munden.
Vielleicht gibt er mir ja ein Zeichen.
05.10.2024
Hörnum, auf dem Schiff
Heute sind wir d’ran
Die Sonne wurde vom Wind vertrieben.
Er hat sich mit dem Regen verbündet.
Neidisch, weil alle die Sonne lieben.
Heute sind wir d’ran, hat er verkündet.
Wind und Regen machen mir gar nichts aus.
Ihr könnt‘ mich so schnell nicht erschrecken.
Da wagt sich auch zaghaft die Sonne ’raus.
Doch sie will sich lieber verstecken.
07.10.2024
Wenningstedt
Bei einem Spaziergang am Vormittag
Ätsch
Wer zu früh lacht, wird zu guter Letzt
ausgelacht von allen Seiten.
Die Sonne hat sich doch durchgesetzt.
Will mich auf dem Weg begleiten.
07.10.2024
Wenningstedt
Bei einem Spaziergang am Nachmittag
Glück gehabt
Kuchen ist fein im Café Wien.
Doch muss ich meistens weiter zieh’n,
weil alle Plätze sind belegt.
Doch heute, ich bin aufgeregt,
ist draußen ja noch alles frei.
Das Wetter, denk‘ ich mir dabei.
Drinnen gibt es die feinen Kuchen.
Ich geh‘, um einen auszusuchen.
Und da erfahr‘ ich auch, warum
es draußen leer ist, das ist dumm.
Draußen wird bedient nicht heute.
Hat man hier zu wenig Leute?
Ich gehe etwas traurig fort.
Und nun sitz‘ ich im Café Orth.
Das muss wohl ein Wink des Schicksals sein.
Es gibt Palatschinken, der schmeckt fein.
08.10.2024
Westerland, Café Orth
Melancholie
Ich bin heute melancholisch gestimmt.
Der Abschied ist schon ganz nah.
Ein Stückchen von mir meine Insel nimmt.
Ein Stückchen von mir bleibt da.
09.10.2024
Wenningstedt
Am Vormittag
Zweimal Abschied
Am Dorfteich
Abschied vom Dorfteich, von Emma und Co.
Von den fröhlichen Enten, sowieso.
Hier ist es so friedlich und so still.
Hier bin ich gern, wenn ich Ruhe will.
09.10.2024
Wenningstedt
Am Nachmittag
An „meiner Ecke“
Das letzte Glas, ich trink‘ es aus.
Ein Abschied, ganz auf meine Weise.
Ich freu‘ mich jetzt auch auf zu Haus.
Tschüss, meine Insel, sag‘ ich leise.
09.10.2024
Wenningstedt
Am Abend
Abschiedsmorgen
Graue Wolken, regenschwer
hängen heut‘ über dem Meer.
Nun fängt der Himmel an zu weinen.
Es will mir doch beinahe scheinen,
als will er mich noch einmal grüßen,
um mir den Abschied zu versüßen.
10.10.2024
Wenningstedt
Bei einem letzten kleinen Abschiedsspaziergang,
auf dem ich noch pitschnass wurde.
Überbleibsel aus der Vorzeit!
Dinosaurier gibt es nicht mehr.
Ihre Zeit ist schon sehr lange her.
So habe ich bisher auch immer gedacht.
Doch nun hab‘ ich eine Entdeckung gemacht.
Bei uns gibt’s noch ein Exemplar.
Das geht gern schwimmen, wird mir klar.
Die Badehose mit der Aufschrift „Dino“
entdeckte ich in der Nähe des Jo-Bades
23.09.2024
Nur für Mutter und Kind?
Mutter und Kind soll’n hier, wie’s scheint
auf dem Fußweg gegenüber geh’n.
Ist das denn wirklich so gemeint?
Es ist gar nicht einfach, zu versteh’n.
Was ist mit all den Ander’n dann?
Sie dürfen weiter g’radeaus?
Diverse, Frauen oder Mann?
Wer kennt im Schilderwald sich aus!
Entdeckt an der Baustelle am Zingel
21.08.2024
Abendspaziergang
über den Weg am Johannisfriedhof. Er war monatelang gesperrt, weil nach Leitungsbau das historische Pflaster wieder gesetzt werden sollte.
Der Weg ist endlich wieder frei.
Ich gehe gern ein Stück.
Die Pflanzen sind auch schon dabei,
erobern ihn zurück.
Manch einer mag die Nase rümpfen.
Ich freu‘ mich d’rüber nur.
Und sage allen, die jetzt schimpfen,
das ist halt die Natur.
20.08.2024
Geruchsentferner
Manch einer kennt heut‘ leider nur
Düfte, die man kaufen kann.
Die feinen Düfte der Natur
kommen scheinbar nicht gut an.
Will man sie etwa hier entfernen?
Das wäre wirklich sehr fatal.
Ich glaub‘, der Mensch muss wohl noch lernen,
Natur ist besser allemal.
Diesen Geruchsentferner entdeckte ich in der Gartenstraße
12.08.2024
Leckermäulchen
Obst ist gesund, denk‘ ich mir hier.
Nicht nur für Menschen, auch für’s Tier.
Es scheint zu schmecken jedenfalls.
Man sieht es an dem langen Hals.
Die Ente mit Apfel beobachtete ich am Hohnsen
12.08.2024
Der Klappstuhl
(nach einem kleinen Unfall während einer Lesung)
Ein Klappstuhl dachte, ich klapp‘ ein.
Mein Name soll Programm auch sein.
Doch hatte er hier überseh’n,
dass eine Dame sich beim geh‘n
g’rad‘ hielt an seiner Lehne fest.
Die Schwerkraft sorgte für den Rest.
Und dann sah man nun die Beiden
auf dem Boden, sah sie leiden.
Den Klappstuhl räumte man schnell weg.
Die Frau besah den blauen Fleck,
der nun am Arm zu sehen war
und dachte bei sich, alles klar.
Die Kunstwelt wär‘ begeistert hier,
gäb`s dieses Werk auch auf Papier.
06.08.2024
Zwei Rosen
Neugierig schau’n sie aus dem Garten.
Sie duften ganz wunderbar.
Ob sie einen Prinzen erwarten?
Oder sind beide ein Paar?
Ob sie sich nachts heimlich küssen
möchte ich lieber nicht fragen.
Auch Rosen, denke ich, müssen
mir schließlich nicht alles sagen.
Diese beiden Rosenblüten mit einem wunderbaren Duft nach Zitrusfrüchten entdeckte ich in der Sedanstraße.
30.07.2024
Regentropfen
Wie schön die Regentropfen sind.
Der Regen tut der Seele gut.
Fühlt man sich da nicht wie ein Kind?
Geht nur hinaus, habt nur den Mut.
Die Blumen werden dankbar sein
über den nassen Segen.
Er schmeckt ihnen wie süßer Wein.
Wie schön ist doch der Regen.
Auf einem Regenspaziergang
12.07.2024
Auszüge aus meinem Reisetagebuch
Meißen 2024
Auf der Fahrt
Nun sitz‘ ich im Zug, die Freude ist groß.
Was ist mit der Bahn denn heute bloß los?
Der Zug kam pünktlich, ich muss auch nicht steh’n.
So entspannt kann die Reise weiter geh’n.
Nur das Ruckeln zeigt mir, die Züge sind alt.
Aber das lässt mich heute einfach mal kalt.
Es scheint alles zu klappen, ich glaube es kaum
Ich schließe die Augen und seh‘ Meißen im Traum.
12.06.2024
Im Zug
Abendstimmung
Elbsommer schmeckt so wunderbar.
Ich freu‘ mich darauf jedes Jahr.
Wenn ich in Meißen angekommen,
hab‘ auf dem Markt dann Platz genommen,
trink‘ ich’s mit gutem Appetit.
Ein Glas trink‘ bitte für mich mit,
das trug auf mein Freund Jockel mir.
Ich trinke also noch ein Bier.
Für Günter ist das dritte Glas.
Die Sonne scheint, so macht das Spaß.
12.06.2024
Meißen, Marktplatz
Am Schwerter Schankhaus
Am Tag nach dem Literaturfest
Still ist es geworden in der Stadt.
Ich gehe die Gassen entlang.
Schön war das Fest, man hörte sich satt.
Nun hör‘ ich der Vögel Gesang.
Sie singen für mich die schönsten Lieder,
haben keine Noten dabei.
Ich höre sie gerne, immer wieder
und ich fühle mich leicht und frei.
17.06.2024
Beim Spaziergang durch die Görnische Gasse
Auf einem Spaziergang
Blumen am Wegrand, sie laden mich ein.
An den Hängen reift schon der junge Wein.
Vögel singen, sie öffnen mein Herz.
Sie lassen vergessen meinen Schmerz.
Die blauen Flecken werden vergeh’n.
Irgendwann sind sie nicht mehr zu seh’n.
Über mein Ungeschick werd‘ ich dann lachen
und denken, wie konnt‘ ich nur sowas machen.
18.06.2024
Spaziergang an der Elbe
(Am Sonntag hatte ich mir bei einem Sturz ein paar blaue Flecken zugezogen.)
Zum Weinen
Am Tierpark ist es noch immer so still.
Ich frag‘ mich, was man damit machen will.
Das Tor steht offen, es ist niemand zu seh’n.
Ich gehe ein Stück und bleib‘ traurig dann steh’n.
Die Waldvögel singen ein Klagelied.
Baumstümpfe mahnen, sie klagen stumm mit.
Da kommt ein Auto, ich geh‘ lieber schnell.
Die Stille wird laut, erschreckend und grell.
Durch den Zaun seh‘ ich einen Berg aus Steinen.
Es ist alles kaputt, ich möchte weinen.
20.06.2024
Bei Sieben Eichen
Gassenzauber in Meißen
Musik und Spaß an allen Ecken.
Und es gibt so viel zu entdecken.
Was das zu bedeuten hat?
Gassenzauber in der Stadt.
Mit Akrobatik, Clownerien
kann man dem Alltag schön entflieh’n.
Wenn man denkt, oh, das war gut,
gibt man Geld in einen Hut.
Es ist für alle was dabei.
Und wer nichts hat, bekommt es frei.
Ich sah mich um an allen Ecken.
Ja, es gab so viel zu entdecken.
23.06.2024
Das kleine Haus in Meißen
Erinnerungen werden wach.
Hier wohnten wir vor vielen Jahren.
Im kleinen Haus unter dem Dach,
um unser Meißen zu erfahren.
Das kleine Haus wurde zu klein.
Vermietet wird nicht mehr.
Ich komm‘ nach Meißen jetzt allein.
Komm‘ immer gern hierher.
Heut‘ steh‘ ich wieder vor dem Haus
und denk‘ an fernes Glück.
Doch niemand grüßt, niemand schaut ’raus.
Ich gehe still zurück.
24.06.2024
Nanu?
Nanu, was ist in Meißen los?
Ich schaue und ich staune bloß.
Weihnachtsmänner, Weihnachtsfrauen,
Engel, niedlich anzuschauen,
sitzen auf dem Motorrad
und fahr’n munter durch die Stadt.
Sie halten auf dem Marktplatz an,
wo jeder sie bewundern kann.
Ich schaue, was der Kalender spricht.
Den ersten April haben wir nicht.
Wir haben längst den Juni doch.
Und welcher Tag ist heute noch?
Der vierundzwanzigste, na klar.
Da ist in einem halben Jahr
wieder Weihnachten, genau.
Na, nun bin ich endlich schlau.
24.06.2024
Der letzte Abend
Das letzte Elbsommer im Jahr.
Mir wird dabei ganz sonderbar.
Ich traf all meine Freunde hier.
Nun trinke ich ein letztes Bier.
Ich sage Prost noch einmal leise.
Morgen geht’s wieder auf die Reise.
Doch spätestens in einem Jahr,
da komm‘ ich wieder, das ist klar.
25.06.2025
Meißen, Marktplatz
Am Schwerter Schankhaus
Der Witz mit dem Spritz
(nach einer wahren Beobachtung)
Ein Ehepaar kommt ins Lokal.
Aperol Spritz ist ihre Wahl.
Der Ehemann hat längst sein Bier.
Die Ehefrau, sie wartet hier.
Da kriegt die Ehefrau Bedenken.
Es werden alle mit Getränken
versorgt, nur sie schaut in die Röhre.
Entschuldigung, sagt sie, ich störe
nur ungern, doch ich frag‘ ganz offen:
Wann darf auf meinen Spritz ich hoffen?
Was ich dann höre, glaub‘ ich nicht.
Da braucht’s natürlich ein Gedicht.
Tut uns leid, es geht nicht schneller.
Die Zitronen sind im Keller,
Na, ist die Antwort nicht ein Witz?
D’rum trink‘ ich Bier und keinen Spritz.
25.06.2024
Meißen, Marktplatz
Am Schwerter Schankhaus
Abschiedsrunde am letzten Morgen
Während meiner Abschiedsrunde
denke ich an manche Stunde,
die ich hier wieder hab‘ verbracht.
Hab‘ viel erlebt, hab‘ viel gelacht.
Und manchmal tat’s auch richtig weh.
Wenn ich mich heut‘ von hinten seh‘,
kann ich „moderne Kunst“ entdecken.
Da sind noch immer blaue Flecken.
Ein „Mitbringsel“ besond’rer Art.
Ich habe halt an nichts gespart.
26.06.2024
Schade
Entenküken am Liebesgrund.
Mein Herz geht auf zur Mittagsstund‘.
Daneben warf man, muss das sein,
Plastikmüll ins Wasser hinein.
Traurig denk‘ ich beim Betrachten.
kann man die Natur nicht achten?
Beim Spaziergang im Liebesgrund
09.06.2024
Abendregen
Abendregen nach der Mittagsglut,
Regentropfen im Gesicht.
Abendregen und es geht mir gut.
Ich bin nass, das stört mich nicht.
Beim abendlichen Spaziergang
Am Langelinienwall
27.05.2024
Bin ich denn in Zoo?
Gibt’s in der Stadt jetzt einen Zoo?
Warum las ich das nirgendwo?
Eine Giraffe ist zu seh’n.
Die sah ich früher nie dort steh’n.
Doch ist das Tier ganz schnell verpufft.
Denn es enthielt nur heiße Luft.
Gesehen im Magdalenengarten
22.05.2024
Sieg der Natur
Der Baum, den man hier abgesägt
lässt sich nicht unterkriegen.
Man sieht, wie neues Grün sich regt.
Und die Natur wird siegen.
Gesehen in der Wiesenstraße
09.05.2024
Vatertag
Ich hör‘ das Lied der Vögel gerne
und singe manchmal leise mit.
Heut‘ hör‘ ich sie nur aus der Ferne.
Stattdessen hör‘ ich Hit auf Hit.
Natürlich, Vatertag ist heute.
Da zieht’s hinaus in die Natur.
Ich treffe ziemlich viele Leute
auf ihrer frohen „Hopfenkur“.
Und während laut die Hits erklingen
denke ich mir so allerlei.
Früher konnt‘ man noch selber singen.
Na gut, der Tag geht auch vorbei.
Beim Spaziergang im Lönswäldchen
09.05.2024
Der Mai ist gekommen
Wie schön ist es im Monat Mai.
Günter freut sich, trinkt dabei
Maibock, denn der schmeckt ihm sehr.
Seht, das Glas ist fast schon leer.
Gern hätt‘ er noch ein zweites Glas.
Doch leider ist auch leer das Fass.
Günter seufzt und denkt dabei:
Ziemlich trocken ist der Mai.
auf einem Maifest in Escherde
02.05.2024
Leider ist Günter (mein innerer Schweinehund) nicht ganz auf das Bild gekommen.
D’rum schau‘ ich meistens zweimal hin.
Hier hat es wieder Sinn gemacht.
Von Weitem habe ich gedacht,
es sitzt im Schaufenster wer drin.
Ich weiß, dass kurzsichtig ich bin.
Diese Schaufensterpuppe fand ich im ehemaligen
Laden der Bäckerei Schmidt im Kurzen Hagen
22.04.2024
April, April!
Ein Einhorn trägt zwei zarte Feen.
Ich habe es genau geseh’n.
Ist das hier ein Zaubergarten?
Wollen sie zum Ausflug starten?
Ich schau‘ mir das genauer an
und merk‘, sie sind aus Porzellan.
Soll das ein Scherz hier etwa sein?
April, April, fällt mir dann ein.
Gesehen in der Wiesenstraße
19.03.2024
Nussgenuss
Ein Brot, es nennt sich Nussgenuss,
schmeckt mir vom Anfang bis zum Schluss.
Das gibt’s beim Calenberger Bäcker.
Mit vielen Nüssen und so lecker.
Ich hole auf dem Weg nach Haus
den Knust schon aus der Tüte ’raus.
Denn der schmeckt ganz besonders fein.
Mehr brauch‘ ich nicht zum Glücklichsein.
02.03.2024
Nahender Frühling
wollen mir den Frühling bringen.
Und dazu lacht der Sonnenschein.
Ich schließ‘ das Bild ins Herz mir ein.
Wenn’s wieder regnet, halb so wild.
Ich hab‘ im Herzen ja das Bild.
Das hol‘ ich ganz schnell wieder vor.
Und denk‘ mir, Petrus, armer Tor.
Mich ärgern? Nein, das schaffst du nicht,
solang‘ im Herzen brennt ein Licht.
Auf einem Spaziergang
Für alle, die es nicht erkennen,
hat man es deutlich hier gemacht.
Man muss das Kind beim Namen nennen.
Gesehen am Hindenburgplatz
08.02.2024
Tanzt mit mir im Dreiviertelschritt?
Ich hör‘ fast, wie die Schuhe fragen:
Wer will mit mir ein Tänzchen wagen?
Ich glaub‘, das wird vergeblich sein.
Die Schuhe bleiben wohl allein.
Gesehen in der Kesslerstraße
28.01.2024
Ein Herz legte man mir heut‘ zu Füßen,
als ich ging durch die Stadt.
Wer wollte mir da den Tag versüßen?
Wer‘s wohl verloren hat?
Mich hat der Anblick sehr erfreut
an diesem trüben Tag.
Ob es wohl noch jemandem heut‘
ein Lächeln bringen mag?
Gesehen in der Neuen Straße
24.01.2024
Schnellimbiss für Vögel
Die Vögel können hier im Flug
ein Stück vom Brot genießen.
Ich denk‘ mir, es war ziemlich klug,
den Imbiss aufzuspießen.
Das aufgespießte Brötchen entdeckte ich
in der Goslarschen Straße
24.01.2024
Blumen aus Schnee
Es ist sehr kalt, doch die Sonne scheint.
Überall glitzert es und man meint
Blumen am Wegesrand zu seh’n.
Und lächelnd bleib‘ ich davor steh’n.
Aber Blumen sind es nicht.
Schnee glitzert im Sonnenlicht.
Blumen aus Schnee, denk‘ ich bei mir.
Wie schön ist doch der Anblick hier.
Auf dem Weg zum Hohnsen
10.01.2024
Überbleibsel
Da hatte wohl jemand einen Schwips,
verlor beim Feuerwerk seinen Schlips.
Darüber kann man ja noch scherzen.
Er wird wohl den Verlust verschmerzen.
Doch wer die Brille hier verlor,
kommt sich bestimmt nun hilflos vor.
Gesehen beim Neujahrsspaziergang
in der Schuhstraße
01.01.2024
Neujahrsgedanken
Es ist Neujahr, ich geh‘ durch die Stadt.
Ich genieße die Stille, bin gern allein.
In der Nacht war es laut, denn man hat
böse Geister vertrieben, muss das noch sein?
Böse Geister gibt’s viel auf dieser Welt.
Kriege und Hunger, Elend und Not.
Und dann kauft man Böller für sehr viel Geld.
Wär‘ Bescheidenheit nicht das Gebot.
Man kann die Geister so nicht vertreiben,
denn sie sind taub und blind.
Wenn wir nichts ändern, werden sie bleiben,
weil sie ja in uns sind.
01. 01. 2024
Letzte Rosen
Die letzten Rosen trotzen dem Wind.
Sie wissen, dass sie vergänglich sind.
Ein letzter Gruß, ein letztes Adé,
bis ich sie im Frühjahr wieder seh‘.
Im Magdalenengarten
24.12.2023
Die Stadtmusikanten in neuer Besetzung
Ach, wie kann denn sowas sein?
Statt der Katze ist ein Schwein
auf dem Bilde hier zu seh’n.
Wie soll man denn das versteh’n?
Ich denk‘, ein Schwein ist ja nicht doof.
Ganz sicher lief es fort vom Hof,
wollte mit den ander’n zieh’n,
um dem Metzger zu entflieh’n.
Doch wo ist die Katze hin?
Was macht das für einen Sinn?
Wäre es nicht auch ganz nett,
gäbe es nun ein Quintett?
Gesehen auf Hoflößnitz, Radebeul
02.12.2023
Neue Rätsel
Ich gehe durch das „Neue Tor“.
Da kommt mir etwas seltsam vor.
Wer hat den Tisch hier aufgestellt?
Und wie um alles in der Welt
nimmt man Platz hier, um zu essen?
Hat man da nicht was vergessen?
Gesehen beim Gang durch das „Neue Tor“
am Kehrwiederwall
08.11.2023
Schreck, lass nach!
Es ist November und recht kühl.
D’rum bin ich warm eingepackt.
Doch mich beschleicht so ein Gefühl,
hier ist irgendjemand nackt.
Kleidung liegt da auf der Bank.
Hat sich hier wer versteckt?
Ich geh‘ weiter, Gott sei Dank,
hab‘ ich ihn nicht entdeckt.
Gesehen auf dem Kehrwiederwall
04.11.2023
Des einen Freud‘, des andern Leid
Die Blätter liegen auf den Wegen.
Es ist Herbst, da ist das so.
Da seh‘ ich eine Dame fegen.
Dabei schaut sie gar nicht froh.
Die Stadt macht nichts, sagt sie zu mir.
Schau‘ ich aus meinem Fenster ’raus,
dann seh‘ ich nur noch Blätter hier.
Ich finde, das sieht übel aus.
Nicht ärgern, gebe ich zurück.
Es ist so ein schöner Tag.
Beim Abschied denk‘ ich, welch‘ ein Glück,
dass ich diese Blätter mag.
Der schlecht gelaunten Dame begegnete ich beim Spaziergang
18.10.2023
Herbstgruß
Meinen Freund Michael zog es hinaus.
Er band aus Blättern einen bunten Strauß.
Den schickte er mir dann elektronisch.
Der Anblick stimmte mich melancholisch.
Um das zu ändern, ging ich selbst hinaus.
Und ich band mir auch einen bunten Strauß.
Diesen Strauß schau‘ ich mir mit Freude an.
Weiß wieder, wie schön doch der Herbst sein kann.
16.10.2023
Das Horoskop
Was habe ich da lesen müssen?
Die Muse müsste mich mal küssen?
Doch käme sie ja dann auch oft
ganz plötzlich, gänzlich unverhofft?
Das trifft auf mich wohl nicht ganz zu.
Ich bin mit ihr doch längst per du.
Sie begleitet mich bei Tag und Nacht.
Hab‘ ich grad mal nicht an sie gedacht,
sagt sie leis‘ zu mir: „Vergiss mich nicht!“.
Schon steht im Block ein neues Gedicht.
Gelesen in der HAZ vom 11.10.2023
Vorfreude
Der Nikolaus kommt ganz bestimmt,
der Stiefel steht bereit.
Doch wenn man es genau hier nimmt,
hat das noch sehr viel Zeit.
Gesehen in der Gartenstraße
30.09.2023
Suppentheorie
Wer wohl den Löffel hier verlor?
Vielleicht ein Koch, ob m/w/d
geht aus dem Fundstück nicht hervor.
Auf jeden Fall, wenn ich das seh‘,
denk‘ ich an eine warme Suppe,
die nicht gerührt mehr werden kann.
Von wem, das ist mir ziemlich schnuppe.
Nur eins steht fest, sie brennt dann an.
Gesehen auf der Marienburger Straße
22.09.2023
Gedanken zum Herbstbeginn
Die ersten Blätter tanzen im Wind.
Das Jahr schreitet voran.
Auch die Eichhörnchen schon fleißig sind,
legen sich Vorrat an.
Bald wird es Herbst, dann Winter sein,
so wie es immer war.
Und die Natur schläft langsam ein.
Bald kommt ein neues Jahr.
Wie wird es sein, das frag‘ ich mich.
Gibt’s endlich Frieden auf der Welt?
Den gibt es nicht, so fürchte ich,
weil er so vielen nicht gefällt.
Kriegstreiber, Rüstungsindustrie,
leben von ihm viel zu gut.
Wer zwingt sie endlich in die Knie?
Wer steht auf, wer hat den Mut?
Diese Gedanken kamen mir beim Spaziergang im Galgenberg
15.09.2023
Nur der Name zählt
Lebkuchen im Sonnenschein?
Man muss doch nur clever sein.
Verkaufen, das ist hier der Zweck.
Es gibt jetzt einfach „Herbstgebäck“.
Was für die Marktstrategen spricht.
Ob mir das schmeckt? Ich weiß es nicht.
Gesehen in einem Supermarkt
11.09.2023
Die letzten Sommertage
Wie friedlich ist es in der Natur.
Den Lärm der Stadt hör’ ich nur leise.
Ich blende ihn aus und lausche nur
den Vögeln, ihrer feinen Weise.
Schön sind diese letzten Sommertage,
bevor der Herbst sich kündigt an.
Ich geh‘ auch hinaus dann, keine Frage.
Weiß doch, wie bunt der Herbst sein kann.
Im Lönsbruch
06.09.2023
Die letzten Blüten
(meine Rose Lucia)
Die letzten Blüten, sie wehen im Wind.
Bald wirst du schlafen, Lucia, mein Kind.
Und im Sommer erwachst du in neuer Pracht.
Doch nun wird es Herbst, meine Rose, Gut‘ Nacht.
Im Magdalenengarten
31.08.2023
Erste Vorbereitungen?
Herrjeh, was man hier sehen kann
sieht aus, wie nach ’ner heißen Schlacht.
Oder hat sich der Weihnachtsmann
etwa für’s Fest schon schick gemacht?
Im Lönsbruch
22.08.2023
Deutschland gendert
Dies „gendern“ hör‘ ich gern mir an,
denn auch die Sachsen mag ich gern.
Doch was ich gar nicht leiden kann
ist Innen, Unterstrich und Stern.
Mann oder Frau oder dazwischen,
Platz ist für alle hier im Land.
Doch jeder wagt, sich einzumischen,
und tut, als sei er tolerant.
(gefunden im Netz)
16.08.2023
Vermisst
Ein leerer Korb und keine Spur
vom Rotkäppchen, wo ist es nur?
Hat es etwa den Wolf getroffen?
Das will ich lieber gar nicht hoffen.
Gesehen im Galgenberg
14.08.2023
Adoptiert
Ich hab‘ einen Bären adoptiert.
Es ist heut‘ beim Stadtbummel passiert.
Ich suchte im Laden nach kleinen Geschenken.
An mich wollte ich doch dabei gar nicht denken.
Da lag er vor mir mit einem Mal.
Wahrscheinlich fiel er aus dem Regal.
Ich nahm ihn, legte ihn zurück.
Na, da hatte der Kleine Glück.
Denn ich sah Bären ringsumher,
doch keiner sah so aus wie er.
Wer mich gut kennt, weiß jetzt Bescheid.
Natürlich, der Bär tat mir leid.
Und so ist es dann auch passiert.
Ich hab‘ den Bären adoptiert.
15.07.2023
Und weil er aus dem Regal geplumpst ist, heißt er nun Plumpsi
Das E
Ich komm‘ vom Spaziergang, will nach Haus.
Da seh‘ ich auf dem Weg vor mir
ein großes E, ich denk‘ ei der Daus,
Was bedeutet das E denn hier?
Auf diesem Weg geh‘ ich ziemlich oft.
Und ich werd‘ Elviera genannt.
Doch kommt dieses E ganz unverhofft.
Den Grund hab‘ ich noch nicht erkannt.
In der Sedanallee
14.07.2023
Wunderbar
Flüstern und Wispern von allen Seiten,
als ob mich gute Geister begleiten.
Vielleicht sind sie klein, viel kleiner als ich.
Geh’n heimlich mit mir und beschützen mich.
Und manchmal scheint es mir fast beim Geh’n,
ich hätt‘ ein Mützchen im Busch geseh’n.
Komm‘ ich dann näher, ist es nicht wahr.
Doch ist Fantasie nicht wunderbar?
Im Lönsbruch
14.07.2023
Gefährliches Pflaster
Kleine Taube, also ehrlich.
Du lebst hier viel zu gefährlich.
Alles steht hier bereit für den Grill.
D’rum versteck‘ dich lieber und bleib‘ still.
Sonst landest du am Ende noch
auf einem Grill, wär‘ traurig doch.
Diese Taube entdeckte ich in einem Supermarkt in Hildesheim
20.06.2023
Meißen 2023
Auszüge aus meinem "Reisetagebuch"
Auf dem Weg
Es ist noch früh, der Himmel noch grau.
Aber ich weiß ja eines genau:
Die Sonne wird sich nicht lang verstecken.
Im Herzen kann ich sie schon entdecken.
Der Grund ist ganz einfach zu versteh’n:
Noch heut‘ werd‘ ich Meißen wiederseh’n.
Noch ein paar Stunden, dann ist es soweit.
Ich freue mich auf eine schöne Zeit.
Im Zug, 01.06.2023
Es gibt keine Mohnblumen mehr
Der Acker ist schon gemäht und leer.
Es blüh’n auch keine Mohnblumen mehr.
Nur ein zartes Blümlein im Fliederkleid
Trotzt tapfer am Wegesrand noch der Zeit.
Ich gehe ein Stück und schaue genau.
Da seh‘ ich ein and’res im blassen blau.
Auch Gänseblümchen seh‘ ich noch steh’n.
Das tröstet mich im Vorübergeh’n.
Ich gebe nicht auf, geh‘ weiter ein Stück.
Und an einem Feld hab‘ ich endlich Glück.
Rings um den Feldrain, da blüht es so rot.
Die Mohnblumen, nein, sie sind noch nicht tot.
Meißen, 03.06.2023
Spaziergang am Sonntag
Am liebsten gehe ich allein.
Denn dann kann ich ganz bei mir sein.
Ich kann der Vögel Lieder hören
und lasse mich dabei nicht stören.
Mir geht so manches durch den Sinn.
Wenn ich auch noch in Meißen bin,
dann find‘ ich das besonders fein.
Am liebsten gehe ich allein.
Meißen, 04.06.2023
Spaziergang an der Elbe und weiter
auf dem Radwanderweg
Cidre de Saxe
In Hessen trinkt man Äppelwein.
In Frankreich darf’s ein Cidre sein.
In England man ihn Cider nennt.
Doch kennt Ihr schon den neu’sten Trend?
Cidre de Saxe, das ist der Renner.
Er perlt im Gaumen, etwas für Kenner.
Die Sachsen, sieht man wieder hier,
können halt nicht nur Wein und Bier.
Meißen, 04.06.2023
Hotel und Restaurant Goldener Löwe
Ruhetage
Dienstag und Mittwoch Ruhetag,
am Donnerstag geschlossen.
Wie man das hier wohl deuten mag?
Wird man da nicht verdrossen?
Am Ruhetag, weiß man, ist zu,
kein Gast kommt dann hinein.
Und Donnerstag, denk‘ ich, nanu,
geschlossen, kann das sein?
Am Freitag sitze ich beim Essen.
Es schmeckt mir wunderbar.
Da weiß ich, was ich hab‘ vergessen:
Die Arbeit, ist doch klar.
Am Donnerstag muss man sich sputen,
alles besorgen frisch.
Es kommen schließlich nur die guten
Zutaten auf den Tisch.
Meißen, 05.06.2023
Beim Blick auf die Öffnungszeiten
im Restaurant Am Hundewinkel
Geheimtipp
Im Meißen müssen Sie versuchen
diese ganz wunderbaren Kuchen,
die die Eheleute Hahn
bieten hier im Café an.
Ach, was ich da so entdecke:
Kokoskuchen, Eierschecke,
Apfel-, Streuselkuchen und
es gibt auch den kalten Hund.
Und zu jedem Stückchen Torte
gibt es auch noch nette Worte.
Man fragt freundlich, was darf’s sein?
Kaffee, Tee, ein Gläschen Wein?
Sie brauchen gar nicht weit zu geh’n.
Man kann’s fast von der Kirche seh’n.
Das Café in der Fleischergasse
mit Kuchen allererster Klasse.
Meißen, 06.06.2023
Kindermund
Ich hör‘ einer Kindergruppe zu
und höre einen Jungen sagen:
Ach, hätte ich doch ein Känguru.
Es könnte meine Sachen tragen.
Ich setz‘ mich dann auf seinen Rücken
und schau‘ mich lachend um.
Ja, Kindermund kann schon entzücken
und ist gar nicht so dumm.
Meißen, 07.06.2023
Auf einem Spaziergang über die Brücke und
dann entlang der Hafenstraße.
Ich entdeckte da allerdings nur ein eisernes Pferd, kein Känguru.
Der Vogt vom Jahnaischen Hof
Fest steht er da und er bewacht
den Hof, er ist sein eigen.
Wer unbefugt hier Fotos macht,
dem wird er es schon zeigen.
Rein darf hier, wer den Zoll entrichtet,
natürlich nur in bar.
Es lohnt sich, weil er dann berichtet,
wie’s früher einmal war.
Ich kenne den Vogt nun sehr lange schon.
Und ich weiß, er zeigt sich nicht täglich.
Doch wer Geduld hat, bekommt seinen Lohn.
Denn eigentlich ist er verträglich.
Meißen, 08.06.2023
Mein Freund Martin, der Vogt
Das Literaturfest ist zu Ende
Wie sang der Sänger am Ende doch?
Nach dem Konzert fällt man in ein Loch.
Kein Loch, aber leichte Melancholie
spüre ich auch und ich weiß gar nicht wie
mir der Gedanke kommt da in den Sinn.
dass ich schon fast eine Meißnerin bin.
Der Sänger kommt aus Meißen
Meißen, 11.06.2023
Im Flug
(Alles Gute kommt von oben)
Ich saß mit dem Vogt beim Kaffee im Garten.
Wir sprachen über dies und das.
D’rum hörten die Amsel wir wohl nicht starten.
Da spürte ich, es wird so nass?
Die Amsel naschte, wahrscheinlich ausführlich,
bevor sie flog wieder nach Haus.
Nun ließ sie was fallen, wie ungebührlich.
Sie traf mich exakt, ach welch Graus.
Nach dem ersten Schreck fing ich an zu lachen.
Zum Brunnen war’s ja nur ein Stück.
Und als ich begann, mich sauber zu machen,
dacht‘ ich schmunzelnd, bringt das nicht Glück?
Meißen, 12.06.2023
Passiert auf dem Jahnaischen Hof
Am Abend niedergeschrieben
Auf ein Foto habe ich verzichtet
Blumen am Wegrand
Blumen am Wegrand, fast geh‘ ich vorüber.
Dann seh‘ ich sie leuchten und freu‘ mich d’rüber.
Die Welt ist so schön, die Welt ist so bunt.
Ich weiß, es gibt auch zum Weinen manch‘ Grund.
Doch bei allem Elend, Kummer und Leid
braucht man kleine Glücke von Zeit zu Zeit.
Meißen. 13.06.2023
Auf dem Rad- und Wanderweg nach Siebeneichen
Das ist Kunst
Ich seh‘ in meiner Fantasie
dies Werk in einer Galerie.
Und in der Kunstwelt gäb’s ein Raunen.
Die Fachleute, sie würden staunen.
Ich stünde da und sagte nur:
Seht her, das kann nur die Natur.
Meißen, 13.06.2023
Im Wald bei Siebeneichen
Abschied
Mit Martin trank ich noch Kaffee.
Mit Michael trank ich ein Bier.
Der Abschied tut mir etwas weh,
denn ich lass meine Freunde hier.
Am Morgen gehe ich allein
noch einmal durch die stillen Gassen.
Ich nehme Abschied, das muss sein.
Noch ist es still und fast verlassen.
Da hör‘ ich Kirchenglocken schlagen.
Nun ist mein Herz auch nicht mehr schwer.
Sie woll’n auf Wiedersehen sagen
und leise, komm‘ bald wieder her.
Meißen, 14./15.06.2023
Zu guter Letzt
Im Kopf hatte ich schon ein Gedicht.
Alles ist gut, Probleme gab’s nicht.
In Braunschweig steige entspannt ich aus.
Nicht mehr lange, dann bin ich zu Haus.
Doch da hab‘ ich leider falsch gedacht,
die Rechnung ohne die Bahn gemacht.
Der Zug verspätet sich zwanzig Minuten?
Das wär‘ ja gerade noch zuzumuten.
Dann steht an der Tafel, ich denke, oh nein,
fünfundvierzig Minuten werden’s wohl sein.
Ich habe langsam schon genug.
Da nehm‘ ich doch den Bummelzug,
der vorher hier noch fahren soll.
Doch plötzlich sehe ich, na toll,
da kommt der ICE ja doch.
Nur ein Problem gibt es jetzt noch:
Nun steh‘ ich an der falschen Stell‘.
Ich flitz‘ über den Bahnsteig schnell.
Geschafft, na das war wirklich knapp.
Ich setze mich, der Zug fährt ab.
Ich lehne mich entspannt zurück.
Dann bin ich da, na welch‘ ein Glück.
Im Kopf hatte ich schon ein Gedicht.
Alles ist gut, Probleme gab’s nicht.
15.06.2023
Im Zug und in zuhause in Hildesheim
Ich hab‘ noch einen Koffer…….
Ein Koffer steht hier ganz allein.
Da fällt ein altes Lied mir ein.
Von einem Koffer in Berlin,
zu dem stets die Gedanken zieh’n.
Ich schau‘ ihn mir genauer an
und staune, was ich lesen kann.
Liedertexte sind darin.
Auch vom Koffer in Berlin?
Diesen Koffer entdeckte ich in der Gartenstraße
26.05.2023
Preisfrage
Es ist wirklich keine Frage,
Brot ist teuer heutzutage.
Für manche, fällt mir hierbei ein,
scheint es zu billig noch zu sein.
Diese „Brötchenparade“
entdeckte ich im Liebesgrund
08.05.2023
Die moderne Hausfrau?
Im Briefkasten vor meinem Haus
liegt oft ein Katalog bereit.
Ich suche mir dann etwas aus,
was ich so brauch‘ von Zeit zu Zeit.
Die Firma gibt es schon sehr lange.
Sie ist mir gut bekannt.
Doch langsam wird mir angst und bange.
Wird sie bald umbenannt?
„Die moderne Hausfrau“ steht da groß,
ohne Sternchen und ohne Innen?
Das ist doch ein Glück, denk‘ ich mir bloß.
Hier fing noch niemand an zu spinnen.
Ich freu‘ mich riesig, wenn ich das seh‘.
Die ganze Genderei ist krank.
„Die moderne Hausfrau m/w/d“
steht hier noch nicht, na Gott sei Dank.
08.05.2023
Rabattaktion
(nach einer wahren Geschichte)
Zehn Prozent auf jeden Wein
preist vor dem Laden man hier an.
Freudig gehe ich hinein,
weil ein Geschenk ich brauchen kann.
Man berät mich kompetent.
Ich such‘ mir eine Flasche aus,
zahl‘ den Preis, den man mir nennt
und gehe gutgelaunt nach Haus.
Zu Haus schau‘ ich auf meinen Bon.
Da fehlt doch was, wie’s scheint.
Rabatt? Ich sehe nichts davon.
Wie war das denn gemeint?
Wie war das nun mit dem Rabatt,
frag‘ ich am nächsten Tag im Laden.
Man sagt, dass man’s vergessen hat.
Man wolle mir bestimmt nicht schaden.
Und nun wird es amüsant,
denn Kopfrechnen ist schwer.
Mit dem Handy in der Hand
rechnet man hin und her.
Die zehn Prozent vom Ladenpreis,
wie rechnet man denn das?
Ich lächle, weil ich es schon weiß,
doch ich hab‘ meinen Spaß.
Man fand es doch noch raus, zum Glück.
So schwer war es doch wohl nicht.
Ich denk‘, das war ein tolles Stück
und gibt Stoff für ein Gedicht.
04.05.2023
Der Lyrikwettbewerb
Was entdecke ich denn da schon wieder.
Gereimte Gedichte sind zu bieder.
Denn Fehler erkennt man dann sofort.
Na, das glaub‘ ich denen glatt aufs Wort.
Doch die Gedanken, sie sind frei.
D’rum denk‘ ich mir auch was dabei.
Ich schreibe gerne ein Gedicht.
Es reimt sich meistens, manchmal nicht.
Doch Worte aneinanderfügen
ganz ohne Sinn, ist kein Vergnügen.
Die Sprache darf nicht untergeh’n.
Und ein Gedicht darf man versteh’n.
01.05.2023
Spaziergang am 1. Mai
Der erste Mai, die Sonne lacht.
Da habe ich mich aufgemacht.
Ich geh‘ in die Natur hinaus.
Lief da nicht eben eine Maus?
Bestimmt bekam sie einen Schreck,
denn blitzschnell ist sie wieder weg.
Hab‘ keine Angst, du musst nicht flieh’n.
Mach’s gut, auch ich will weiter zieh’n.
Ich schau‘ mich um und freu‘ mich sehr.
Der Frühling zeigt sich ringsumher.
Die Enten zieh’n an mir vorbei.
Ich grüße dich, mein lieber Mai.
01.05.2023
Was soll das?
Ein „Glamour-Night-Shopping“, nanu?
Ich denk‘ mir meinen Teil dazu.
Muss es denn immer englisch sein?
„Nachts einkaufen im Lichterschein“
klingt doch schön und sehr charmant.
Hat man das noch nicht erkannt?
Ich weiß, das ist nicht so modern.
Doch ich bin Deutsche, und zwar gern.
21./22.04.2023
Der Traum
Was hat sie wohl für einen Traum?
Die Hand stützt ihr Gesicht.
Erfahren werde ich es kaum,
weil sie nicht zu mir spricht.
Doch in der Nacht träum‘ ich von ihr.
Sie träumt vom Frieden, sagt sie mir.
Mehr wert als Gut und Geld
sei Frieden auf der Welt.
Am nächsten Tag kehr‘ ich zurück.
Da hör‘ ich, wie sie spricht.
Ich antworte und sag‘ „Viel Glück“
und schau‘ ihr ins Gesicht.
Steinkunst aus Zimbabwe
gesehen in einer Galerie in Hildesheim
19.04.2023
„Fabelhaft“
Eine frühe Blüte, denk‘ ich, doch nein,
denn ganz offensichtlich trügt nur der Schein.
Ein Stückchen Brot hat man hier aufgespießt.
Ich frag‘ mich, wer diesen Happen genießt.
Die Gänse sind groß, kommen sie vielleicht d’ran?
Doch sie wenden sich ab, ich denke, na dann
geht’s ihnen so wie dem Fuchs in der Fabel.
Und das Gras schmeckt sicher auch ganz passabel.
Am Langelinienwall
18.04.2023
Es reicht
Ich glaub‘ fast, es hat über Nacht
sich leis‘ der Frühling aufgemacht.
Noch weht der Wind uns um die Nase.
Doch bald schon kommt der Osterhase.
Kaum sind die Zeilen aufgeschrieben,
ruft laut der Winter: Halt, Ihr Lieben.
Ich will noch gar nicht schlafen geh’n.
Ich bin noch da, Ihr werdet seh’n.
Ach Winter, denk‘ ich mit Verdruss.
Mach‘ doch mit dem Theater Schluss.
Lässt du es Ostern nochmal schnei’n,
fänd‘ ich das wirklich ganz gemein.
Auf einem Spaziergang
30.03.2023
Erstentdeckung?
Seltsame Blüten sieht man im Land.
Diese hab‘ ich bisher nicht gekannt.
Vielleicht, geht es mir da durch den Sinn,
bin ich ja die Erstentdeckerin?
Die Blume „ElviEra“ klingt doch fein.
Nur etwas bunter könnte sie sein.
Gesehen am Hohnsen
17.03.2023
Grau
Petrus macht wieder, was er will.
Ist es nun März oder April?
Man kann es wirklich nicht mehr sagen
an diesen trüben grauen Tagen.
Von oben werd‘ ich nass vom Schnee.
Und wenn den Weg ich vor mir seh‘
kann ich hier Pfützen nur erkennen.
Schön ist das wirklich nicht zu nennen.
Doch dann sehe ich etwas blüh’n.
Nun weiß ich, es wird wieder grün.
Noch schläft er fest, doch denke ich,
der Frühling lässt uns nicht im Stich.
08.03.2023
Zerplatzter Traum
Na, das ist ja ein schöner Traum.
Da steht ein Spiegeleierbaum.
Vitamine sind gesund.
Und genau aus diesem Grund
hängen auch Möhren mit daran.
Ob man das alles essen kann?
Aber der Traum ist schnell vorbei.
Aus Holz ist jedes Spiegelei.
Auch die Möhren sind hier nur
eine schöne Garnitur.
Ich habe Hunger, geh‘ nach Haus
und hol‘ die Bratpfanne heraus.
Gesehen in der Gartenstraße
im Garten der Herberge zur Heimat
05.03.2023
Vorbei
An meiner Tür, da hängt ein Schild.
Frohe Weihnachten steht daran.
Eigentlich ja ein schönes Bild.
Doch etwas stimmt nicht, denk‘ ich dann.
Weihnachten ist längst vorbei.
Bald müsste doch der Frühling kommen.
Es ist kalt, doch einerlei,
ich hab‘ das Schild schnell abgenommen.
Jetzt ist der Haken leider leer
an meiner Wohnungstür.
Es musste eine Lösung her.
Ich fand auch was dafür.
Ich kaufte mir ein Herz am Band
mit einem Vöglein drauf,
dass ich in einem Laden fand
und hing’s am Haken auf.
25.02.2023
Vergebliche Mühe
Oh je, das war bestimmt kein Spaß.
Entzwei ging hier ein Honigglas.
Ich ahne, was die Bienen denken:
Die Arbeit konnten wir uns schenken.
Gesehen an der Mauer zum Magdalenengarten
29.01.2023
Tauwetter
Ein Schneemann sitzt da ganz allein.
Es schneite über Nacht.
Dann hat’s getaut, nun fehlt ein Bein.
Doch wie man sieht, er lacht.
Gesehen in der Sedanallee
22.01.2023
Ausgedient
Sie waren sicher lange treu.
Heut‘ sieht man, sie sind nicht mehr neu.
Und man kannte kein Erbarmen,
stellte sie vor’s Tor, die Armen.
Nur weil sie nicht mehr fein genug?
Ich find‘, das ist kein schöner Zug.
Gesehen vor der Gartenkolonie Schiefer Galgenberg
13.01.2023
Klare Aussage
Ist geöffnet oder nicht
Sieht man deutlich hier am Licht.
Noch klarer kann man’s wohl nicht sagen.
Ein Blick genügt, gibt es noch Fragen?
Gesehen an einem Lokal in der Innenstadt
06.01.2023
Neujahrspaziergang
Gelernt hat niemand aus der Krise.
Seh‘ ich mir Bilder an, wie diese,
scheint es genauso, wie vorher.
Der Müllberg steigt, wird immer mehr.
Und irgendwer räumt das schon auf?
Verlasst Euch nicht zu sehr darauf.
01.01.2023
Der „Jockel“
Der „Jockel“ wurde mir verehrt.
Ist das nicht eine Meldung wert?
Doch kein Reporter war dabei.
Vielleicht hatten sie alle frei?
Egal, ich bin ja sehr bescheiden.
Will Aufsehen auch stets vermeiden.
Der „Jockel“ hängt im Arbeitszimmer.
Da zeigt er mir von nun an immer,
dass man mich mag, mich schätzt und achtet.
Der Preis ist daher, so betrachtet,
für mich, das merke ich ganz schnell,
mehr wert als der des Herrn Nobel.
30.12.2022
Der vierte Advent
Ich zünde die Kerzen an, alle vier.
Richtig schön sieht es aus, denke ich mir.
Bald leuchtet auch wieder mein Weihnachtsbaum.
Ich schließe die Augen, hab‘ einen Traum.
Ich seh‘ vor mir den Christbaum und der helle Schein
bringt Frieden in die Herzen der Menschen hinein.
Geht der Traum in Erfüllung? Ich weiß es nicht.
Aber die Hoffnung erwacht mit jedem Licht.
Ich zünde die Kerzen an, alle vier.
Frieden auf Erden, das wünsche ich mir.
18.12.2022
Neuer Trimm Dich Pfad?
Ist die Gartenstraße jetzt Trimm Dich Pfad?
Wie soll ich das versteh’n?
Steht das etwa für mich jetzt hier parat?
Ich hab’s noch nie geseh’n.
Ich schau‘ es mir genauer an.
Es sieht mitgenommen aus.
Ob das mich wohl noch tragen kann?
Ich geh‘ doch lieber nach Haus.
Dieses etwas mitgenommene Trimm Dich Gerät
entdeckte ich in der Gartenstraße
14.12.2022
Es bleibt, wie es ist
Überall sieht man jetzt die E-Roller steh’n.
Den Weihnachtsmann hab‘ ich darauf nicht geseh’n.
Das ist kein Wunder, ich weiß bestimmt,
dass er doch lieber den Schlitten nimmt.
24.11.2022
Zeit für mich
Ein buntes Blatt am Wegesrand
zeigt die Vergänglichkeit.
Da nimmt mich etwas an die Hand
und sagt, ich hab‘ g’rad Zeit.
Das kleine Glück hat Zeit für mich.
Es sagt ganz leis‘ zu mir:
Die kleinen Freuden sind für dich.
Ich bleibe gern noch hier.
Auf einem Spaziergang
12.11.2022
Novembertage
Die Tage sind ungewöhnlich mild,
vom Winter keine Spur.
Ich erfreu‘ mich an dem schönen Bild.
Bunt ist noch die Natur.
Nur in den Köpfen ist es kalt,
die Herzen starr vom Eis.
Christi Geburt feiert man bald.
Doch ob man das noch weiß?
Beim Spaziergang im Lönsbruch
12.11.2022
Der letzte Löwenzahn
Es fehlt nur noch etwas Wind.
Die Fallschirme sind schon bereit.
Bald fliegt jedes Samenkind
weit hinaus in diese Welt.
Lässt sich dann langsam nieder
dort, wo es ihm gut gefällt.
Im Frühjahr blüht es wieder.
Beim Spaziergang am Hohnsen
07.11.2022
Sie gab mir so manchen Kuss.
Ich stell‘ mich daneben und merke bald,
dass ich wohl noch wachsen muss.
Ich will mich auch nicht mit der Göttin vergleichen.
Dazu bin ich viel zu klein.
Ihre Größe werde ich niemals erreichen.
Man sollte bescheiden sein.
Spinnweben kitzeln mich im Gesicht.
Altweibersommer, wer kennt das nicht.
Doch warum wird er so benannt?
Das ist mir leider nicht bekannt.
Altweibersommer klingt gar nicht fein.
Dabei kann er so wunderbar sein.
19.10.2022
Auf einem Spaziergang
Verpufft
Der Luftballon am Gartenzaun
Ist doch sehr traurig anzuschau’n.
Ihm fehlt eindeutig die Luft.
Kurz gesagt, er ist verpufft.
Gesehen in der Küchenthalstraße
19.10.2022
Wo blieb denn nur die Zeit?
Ich sitz‘ im Zug und fühl‘ mich frei.
Nun ist es nicht mehr weit.
Und Regentropfen fallen leise.
Sie zieh’n am Fenster ihre Spur.
Begleiten mich auf dieser Reise.
Nein, es sind Freudentränen nur.
06.09.2022
Im Zug
Es ist beinah wie früher, das freut mich sehr.
Der Secco im Glas tut mir gut und ich schmecke
das Herz meiner Insel, das Salz und das Meer.
06.09.2022
Wenningstedt
An der Promenade bei Gosch
Ein wenig Regen macht mir nichts aus.
Es sind Freudentränen, das weiß ich ja.
Der Himmel freut sich, ich bin wieder da.
07.09.2022
Wenningstedt
So viel Touristen heut‘, so’n Schiet.
Und was sie sehr irritiert:
Es bringt ihr keiner etwas mit.
Niemand bringt ihr was zu fressen.
Das ist doch ungeheuer.
Alle wollen selber essen.
Fisch ist heut‘ viel zu teuer.
08.09.2022
Westerland, Promenade
Ich blieb dann nicht drinnen hocken.
Ich ging auch im Regen unverdrossen.
Doch heut‘ bleib ich gern mal trocken.
09.09.2022
Wenningstedt
Beim Spaziergang
Die hab‘ ich bisher hier noch nicht probiert.
Die Soße bekomm‘ ich auf Wunsch separat.
Fein, dass man hier noch guten Service hat.
Und nun schau‘ ich auf’s Meer, genieße den Schmaus.
So lässt es sich leben, so hält man es aus.
10.09.2022
List
Restaurant Piratennest
(Das Gedicht habe ich dem Kellner gegeben
und Trinkgeld natürlich auch)
Es ist, als hör‘ ich dich lachen.
Was du hinterlässt, ist nicht so fein.
Du könntest mal saubermachen.
11.09.2022
Wenningstedt
Am Dorfteich
Fällt etwas für mich ab?
Wem fällt ein Stückchen aus der Hand?
Man hielt mich heut‘ so knapp.
12.09.2022, am Abend
Wenningstedt, bei Gosch
Mal ist es Sommer, dann wieder April.
Der Himmel ist grau und das Meer zeigt sich wild.
Gleich darauf scheint die Sonne, welch‘ schönes Bild.
Dann ist es wieder andersherum.
Wird dir das nicht allmählich zu dumm?
Ich nehm‘ es so hin, lache fröhlich dabei.
Was ich mir denke? Die Gedanken sind frei.
Wenningstedt
Beim Spaziergang
Der letzte Abend, es wird Zeit.
Noch einmal steh‘ ich an „meiner Ecke“.
Ist es leise Wehmut, die ich schmecke?
Es war alles gut, so wie es war.
Ich sag‘ nun tschüss, bis zum nächsten Jahr?
14.09.2022
Wenningstedt
Bei Gosch
Heute Morgen lachte die Sonne mich aus.
Ätsch, dachte sie wohl, du musst wieder nach Haus.
Ich habe mich manchmal sehr rar gemacht.
Doch ab und zu hab‘ ich für dich gelacht.
Ach, liebe Sonne, ich nehm’s dir nicht krumm.
Petrus bestimmt ja, der spielt gern herum.
15.09.2022
Im Zug aufgeschrieben
Das zeigt sich wieder einmal hier.
Schau‘ ich auf die Ackerwinde nur,
ist mir fast, als spricht sie zu mir:
Schau‘ mich doch mal genauer an.
Wie herrlich meine Blüten strahlen.
Schau‘ nur, wie gut ich klettern kann.
Recht hat sie, doch muss sie so prahlen?
22.08.2022
für die man hier ein Herz
sorgfältig malte auf den Stein?
Etwa aus Liebesschmerz?
Ich stell‘ mir einen Jüngling vor,
der heiß ein Resi denkt,
weil er an sie sein Herz verlor.
Ob sie ihm ihres schenkt?
Gesehen am Hohnsen
18.08.2022
auch sie gehören zur Natur.
Genau wie Rosen und Narzissen
wollen sie alle blühen nur.
09. 08. 2022
Das sieht nach Polterabend aus.
Aber hier an diesem Baum?
Na, das glaube ich doch kaum.
Wollte man sie vielleicht vererben,
als sie noch ganz und keine Scherben?
Ist man dann zu schnell gerannt
und sie fielen aus der Hand?
Vielleicht war es auch Absicht gar,
weil es die falsche Farbe war.
Mir fallen viele Gründe ein,
doch lass‘ das Grübeln ich jetzt sein.
Ich denk‘ mir, Scherben bringen Glück.
Der Scherbenhaufen bleibt zurück.
Diesen Scherbenhaufen fand ich in der Gartenstraße
©ElviEra Kensche
31.07.2022
bei diesem Auto nicht benutzen.
Klar und deutlich steht es d’ran.
Hier darf man mit der Hand nur putzen.
Auch bügeln sollte man ihn nicht.
Und zu heiß darf das Wasser nicht sein.
Was ist, wenn man die Regel bricht?
Ich befürchte, der Wagen läuft ein.
Diese „Waschanleitung“ sah ich an einem Wagen
am Lappenberg
18/19,.07.2022
Er bleibt wohl einsam, denk‘ ich mir.
Doch plötzlich kommt mir die Idee:
Weil ich von ihnen viele seh‘,
Sandalen, Stiefel und auch Schuhe,
wird’s Zeit, dass ich für sie was tue.
Ein Singleclub für Einzelteile.
Keiner hat dann mehr Langeweile.
Und man ist sich nicht mehr fremd.
Finde ich dann mal ein Hemd
darf’s in den Club auch mit hinein.
So wählerisch will ich nicht sein.
Den Club, den gründe ich gleich heute.
Sagt es gern weiter, liebe Leute.
Gesehen im Liebesgrund
12.07.2022
Geh‘ zum Königsteich und bin sprachlos vor Glück.
Die Seerosen blüh’n wieder in alter Pracht.
Danke Mutter Natur, hast du gut gemacht.
am Königsteich
Und heute sitze ich im Zug.
Mein Meißen, ich bin dir ganz nah.
Die Wartezeit war lang genug.
Mein Meißen, ich hab‘ dich vermisst.
Und auch die Freunde, die dort sind.
Weil du mir zweite Heimat bist.
Ich freu‘ mich, freu‘ mich wie ein Kind.
05.06.2022
Im Zug
Bis jetzt ging alles gut, wie fein.
Die Geister, die ich rief.
Nun steh‘ ich hier und nicht allein.
Da geht es doch noch schief.
Das finden wir nicht heiter.
Zur nächsten Tür im Dauerlauf.
Da fährt der Zug schon weiter.
Die Tür geht auf, zum Glück.
Jetzt steh‘ ich hier und das ist doof.
Ich muss wieder zurück.
Doch kurz ist hier der Takt.
Bald kommt die nächste, bitte sehr.
Das hab‘ ich dann gepackt.
denn die kommt nun zu spät.
Bevor ich noch zu Fuß heut‘ geh‘,
wart‘ ich, bis es dann geht.
Doch weiter geht die Qual.
Die S-Bahn fährt bis Meißen bloß.
Das ist doch jetzt fatal.
Dafür fehlt nun die Zeit.
Da ist die nächste schon in Sicht
und auch zur Fahrt bereit.
geh‘ ganz schnell zum Quartier.
Ach, Gott sei Dank, ich ruf‘ Hurra.
So wurde doch noch alles gut.
Schön ist es mit der Bahn.
Verliert man nicht so schnell den Mut
kommt irgendwann man an.
05.06.2022
Angefangen auf der Fahrt von Dresden-Neustadt nach
Meißen-Altstadt, beendet im Urlaubsquartier Meißen
Entdecke dich neu nun Stück für Stück.
Geh‘ an der Elbe im Sonnenschein.
Trinke ein Glas vom goldenen Wein.
Die Blumen grüßen mich an Mauern und Wegen.
Hallo rufe ich ihnen freudig entgegen.
Geliebtes Meißen, ich bin zurück.
Welch‘ eine Freude, was für ein Glück.
Meißen, auf einem Spaziergang
Ich geh‘ spazieren, fühl‘ mich frei.
Die Albrechtsburg thront auf dem Berg.
Hier unten bin ich wie ein Zwerg.
Klein von Gestalt bin ich auch bloß.
Doch heute fühle ich mich groß.
Schön waren diese Lesetage.
Ich komme wieder, keine Frage.
13.06.2022
Meißen, auf einem Spaziergang
Das sollte ich probieren.
Neugierig bestelle ich mir das.
Ich will es mal riskieren.
„Dessert im Glas“, das trifft es auch.
Ein feiner Traum mit Nuss.
Er wärmt die Seele und den Bauch.
Ach, was für ein Genuss.
13.06.2022
Meißen, im Restaurant Am Hundewinkel
Bei einem wunderbaren Nusslikör
Hier hat man nachgedacht.
Bevor die Gasse als Schandfleck endet
wurde viel schon gemacht.
Sitzplätze laden ein zum Verweilen.
Sehr schön gestaltet, ganz liebevoll.
Ich muss nicht mehr durch die Gasse eilen.
Ich schau‘ mich gern um, finde das toll.
Bis hier ein Kleinod wieder entsteht
ist sicher noch viel zu tun.
Aber man sieht schon, dass es auch geht.
Die Meißner werden nicht ruh’n.
Ich wünsche den Meißnern viel Kraft und Mut.
Und Politiker mit Verstand.
Am Ende wird sicher dann alles gut.
Und die Gasse ganz elegant.
14.06.2022
Meißen, beim Gang durch die Görnische Gasse
leuchten sie rosa im Sonnenlicht.
In Meißen gibt’s an allen Ecken
doch so viel Schönes zu entdecken.
14.06.2022
Meißen, Freiheit
Genieße das Leben – sowieso.
Gehe spazieren im Sonnenschein.
Besuche Freunde, trink‘ ein Glas Wein.
Auch das Meißner Bier ist ein Genuss.
Herrjeh, man jetzt ja fast denken muss,
ich denk‘ hier an Essen und Trinken nur.
Oh nein, in Meißen gibt es auch Kultur.
Zum Literaturfest reise ich gerne an.
Auch die Burgfestspiele ziehen mich in den Bann.
Muss ich wieder fort, bin ich nicht froh.
Doch komme ich wieder – sowieso.
14.06.2022
Meißen, beim Abendessen
Ilses Kaffeestube in Pirna
Doch jetzt bin ich entzaubert fast.
Lecker war Ilses Eierschecke.
Probier‘ ich heute, ja dann schmecke
ich Schecke wie aus der Retorte.
Da fehlen mir doch fast die Worte.
Auch ist die Kleidung sehr leger.
Mir fehlt der Stil, mir fehlt das Flair.
Ach Ilse, das tut mir sehr leid.
Wo bleibt da die „Gemietlichkeit“.
Meißen
Nach einem Besuch in Ilses Kaffeestube, Pirna
Doch da steht allein die Ente nur.
Wo sind meine Schäfchen, sind sie verschwunden?
Ich schau‘ mich um, find‘ ich eine Spur?
Da finde ich eines, was für ein Glück.
Es sieht schon sehr mitgenommen aus.
Ich nehm‘ es behutsam, stell‘ es zurück.
Vor diese Hecke, an diesem Haus.
Ich denk‘ an das Schäfchen, mit dem es begann.
Das erste, es ist leider fort.
Doch bleibt es im Herzen, denke ich dann
und verlasse leise den Ort.
16.06.2022
Meißen
Nach einem Besuch in Radebeul
Ich hab‘ mir die Häuser schon oft angeschaut.
Doch merk‘ ich erst heut‘, eins scheint komisch gebaut.
Ich sehe nach oben, muss mich fast verrenken.
Ein Erker ist schief, das gibt mir doch zu denken.
Trank etwa der Baumeister zu viel Wein?
Wir sind in Meißen, das könnte schon sein.
18. 06. 2022
Meißen
Was gab es doch immer so viel zu schauen.
Ich war oft und gerne hier.
Ich mochte besonders die weißen Pfauen.
Nein, eigentlich jedes Tier.
Nun stehe ich hier und kann es nicht fassen.
Alles ist still, der Tierpark leer.
Der Pächter wurde alleine gelassen.
Ist das gerecht, ist das denn fair?
Der Nachfolger bekommt unterdessen,
was man Herrn Drechsler verwehrte.
Wurde mit zweierlei Maß gemessen,
weil man das Grundstück begehrte?
Die Antwort darauf weiß ich leider nicht.
Doch einen Trost hab‘ ich ja.
Ich schrieb im Tierpark so manches Gedicht.
Und darum bleibt er mir nah.
20.06.2022
Meißen, ehem. Tierpark bei Siebeneichen
beim Blick auf das Prunkbett im Federzimmer
von Schloss Moritzburg
Ich schließe, die Augen und seh‘ es vor mir.
Kurfürst August der Starke, liegt er nicht hier?
Legt er sein müdes Haupt da nicht hin
in dieses Bett unter’m Baldachin?
Streckt er nicht seine starken Glieder?
Da öffne ich die Augen wieder.
Es war nur ein Tagtraum, das Bett ist leer.
Wie schade, denk‘ ich mir, schön, wenn’s so wär‘.
21.06.2022
Meißen
Nach einem Besuch im Schloss Moritzburg
Leise Wehmut
Wehmut kommt mir in den Sinn.
Zu Ende geht die Zeit bald hier.
Doch bevor ich traurig bin,
trinke ich lieber noch ein Bier.
Ich will nicht an zu Hause denken.
Noch will ich hier zu Hause sein.
Ich will mir diese Zeit noch schenken.
Noch pack‘ ich nicht den Koffer ein.
Und wenn ich geh‘, werd‘ ich nicht weinen.
Ich werd‘ mit einem Lächeln geh’n.
Mein Meißen ruft, will mir fast scheinen:
Mach’s gut und bis zum Wiederseh’n.
24.06.2022
Meißen
Beim Abendessen
Gedanken über die Wiener Sprache
Feldsalat heißt hier Vogerlsalat.
Kartoffeln klingen bei uns dumpf und schwer.
Erdäpfel kommen viel leichter daher.
Wird Backhendl mir dazu noch serviert
will ich kein Hähnchen mehr – garantiert.
Hier im Lokal ist jedes Gericht
aber nicht nur sprachlich ein Gedicht.
25.06.2022
Meißen
Bei einem vorzüglichen Abendessen
im Restaurant Am Hundewinkel
gibt’s eine Sitte, die ich mag.
Ich sitz‘ auf dem Marktplatz und trink‘ ein Bier.
Genau das wollte ich heute auch hier.
Ich lud Michael dazu ein.
Das sollte unser Abschied sein.
Doch alle Schirme war’n geschlossen.
Warum, fragten wir ganz verdrossen.
Wegen des Regens hat es geheißen.
Also sowas gibt’s auch nur in Meißen.
Der Himmel war ganz klar und trocken.
Wir mussten trotzdem drinnen hocken.
Der Kellner brachte eine Runde
und sprach, in einer halben Stunde
fängt es gewiss zu regnen an.
Doch woher wusste das der Mann?
Zwei Stunden saßen wir nun drinnen.
Statt Regen fing Schweiß an zu rinnen.
Und trocken kamen wir nach Haus.
Der große Regen, er blieb aus.
Und die Moral von dieser Geschicht‘?
Einem Kellner widerspricht man nicht.
27.06.2022
Meißen
Nach dem Abschiedsabend im Lokal Schwerter Schankhaus
Ein Foto habe ich mir erspart.
(spät in der Nacht kam doch noch Regen und Gewitter)
Ein letzter Blick, ein letzter Gruß.
Wie schade, dass ich fahren muss.
Doch schnell wird die Zeit vergeh’n
bis zum nächsten Wiederseh’n.
28.06.2022
Meißen
Beim Abschiedsspaziergang
Da hab‘ ich den Anschluss verpasst.
Ich zweifelte, wie es nun weitergeht.
Und dachte, das war es wohl fast.
Doch nun will ich mal was Nettes sagen.
Die Fahrt umzubuchen war kein Problem.
Es geht auch freundlich, man muss nur fragen.
Manchmal ist Bahnfahren doch angenehm.
Nun sitz‘ ich im Zug, lehn‘ mich zurück.
Ich weiß, ich komm‘ sicher an.
Manchmal, da hat man eben auch Glück.
Ich fahr‘ gerne mit der Bahn.
28.06.2022
Im Zug nach Haus
Die Erdbeere sieht aus wie ’ne Hose.
Nun steht sie auf dem Tischchen hier.
Doch fehlt noch etwas, denk‘ ich mir.
Ich steck‘ eine zweite Beere d’ran.
Da steht doch vor mir ein kleiner Mann.
Ein Erdbeerkobold, oh wie fein.
Das kann wohl nur der „Erdbeert“ sein.
Doch ohne etwas Fantasie
entdeckt man diesen Kobold nie.
22.05.2022
Hier stellte man herrliche Kunstwerke aus.
Ganz ohne Farben und Leinwand dazu.
Und eine Frage lässt mir keine Ruh‘:
Wer war wohl der Künstler, war die Künstlerin.
Ich möcht‘ mich bedanken, weil ich glücklich bin.
19.05.2022
einen kleinen goldenen Schatz.
Ob das Sterntalerkind ihn verlor?
Oder vielleicht, so kommt’s mir fast vor,
ist der Goldesel an diesem Platz gewesen.
Warum hat man die Taler nicht aufgelesen?
Ich schaue genau und staune nicht schlecht.
Sie sind aus Papier und leider nicht echt.
18.05.2022
Ich glaub‘, mich tritt ein Pferd
Ich glaub‘, mich tritt ein Pferd.
Doch ist gar keins zu seh’n.
Was läuft denn da verkehrt?
Das kann ich nicht versteh’n.
Das Pferd, sieht man ganz deutlich hier,
war hinten nicht ganz dicht.
Versteckt sich darum nun das Tier?
Es schämt sich doch wohl nicht?
entdeckt im Galgenberg
06.05.2022
Wiesenblumen
Veilchen und Löwenzahn.
Man kann sich noch so sehr bemüh’n,
kommt nicht dagegen an.
Die Gärtner möchten reinen Rasen
und keine bunte Wiese.
Ach, schade, dass sie ganz vergaßen,
wie schön ist g’rade diese.
Der Mensch ist leider überheblich,
sieht oft das Große nur.
Ich freu‘ mich, wenn er kämpft vergeblich
und auch Mutter Natur.
im Magdalenengarten
Vorbei
Der Winter kam am ersten April
mit Macht wieder zurück.
Ich schau‘ auf den Baum und leide still.
Vorbei mein Blütenglück.
Doch die Hoffnung verliere ich nicht.
Meine Hoffnung auf neues Leben.
Wenn die Sonne wärmt mit ihrem Licht
wird’s vielleicht neue Blüten geben.
im Magdalenengarten
03.04.2022
April, April
April, April?
Denke ich still
als ich erwacht
nach dunkler Nacht.
Wohin ich seh‘
alles voll Schnee.
Was soll denn das?
Das ist kein Spaß.
April, April
macht was er will.
01.04.2022
Magnolien
Die Magnolien fangen an zu blüh’n.
Wie schön der Frühling ist.
Aus grau und braun wird wieder bunt und grün.
Das hab‘ ich so vermisst.
Ich war so traurig letztes Jahr,
als die letzten Blüten fielen ins Gras.
Nun wird das Wunder wieder wahr.
Das Leben ist schön, das Leben macht Spaß.
im Magdalenengarten
29.03.2022
Folter
Geköpft und aufgespießt sodann.
Was für ein dreister Mord.
Wer wohl so grausam nur sein kann
an diesem schönen Ort?
Dann seh‘ zum Glück ich etwas später:
Das arme Tier ist hohl.
So wie der Kopf vom Übeltäter?
Ein blöder Scherz doch wohl.
im Galgenberg
27.03.2022
Eiszeit
Die Vögel singen mir ein Lied.
Sie bringen auch den Frühling mit.
Der nun zur Eiszeit werden kann
durch einen Krieg, durch einen Mann.
Darum kann ich trotz Sonnenschein
doch nicht so richtig fröhlich sein.
16.03.2022
Schwestern und Brüder
Es herrscht ein sinnloser, grausamer Krieg.
Es gibt nur Verlierer, doch keinen Sieg.
Die Menschen fliehen aus zerstörtem Land
in ein Schicksal, das völlig unbekannt.
Sind wir unter dem Himmel nicht alle vereint?
Unsere Sonne fragt auch nicht, für wen sie scheint.
Auf der Welt ist kein Platz für Zerstörung und Tod.
Wir sind Schwestern und Brüder nach Gottes Gebot.
13.03.2022
Vom Krieg
Mutter sprach noch oft
vom Krieg.
Doch wir haben Glück.
Er kommt nicht zurück.
Das hat sie gehofft.
Er steht vor der Tür
der Krieg.
Was ist nur gescheh’n?
Wer kann ihn versteh’n
den Krieg.
Und wer ist dafür?
27.02.2022
Hoffnung
Ob in diesem Jahr Seerosen blüh’n?
Die Winterstürme waren so rau.
Leuchten sie wieder im satten Grün?
Die Blätter sind noch leblos und grau.
Vielleicht bringt die Sonne Wärme und Kraft.
Vielleicht hatten sie einfach Glück.
Ich hoffe, sie haben es doch geschafft.
Ich hoffe, sie kehren zurück.
am Königsteich
26.02.2022